oeffentliche Diskussion
Öffentliche Diskussionsrunde mit Referent Staatsminister a. D. Hans- Jürgen WISCHNEWSKI
Rodenkirchen - Am 14.11.2001 veranstaltete die SPD auf Stadt-bezirksebene eine Diskussionsrunde zum aktuellen Thema Afghanistan.
Gerhard von Dreusche, als Stadtbezirksvorsitzender, eröffnete und moderierte die Veranstaltung. Staatsminister a. D. Hans Jürgen Wischnewski referierte zu Beginn zum Thema Terrorismus allgemein und erläuterte die Unterschiede zwischen dem nationalen Terrorismus der RAF in Deutschland in den 70iger und 80iger Jahren und dem jetzt international agierenden islamischen Terrorismus.
Im Anschluss daran stellte Günther Jikeli, der Vorsitzende des "Deutsch- Pastunisch- Sozialdemokratischen Freundeskreises", Herrn Ali Kahn Masood und Herrn Dr. Schirafzal Gerdeawal vor. Sie sind Mitglieder des afghanisch-pakistanischen Freundeskreises und nahmen als "Insider" zu den Problematiken in ihrem Land Stellung. Sie wiesen darauf hin, dass in ihrem Land seit rund 200 Jahren Kriegszustand herrscht und es von unterschiedlichen Volksstämmen und Interessengruppen bevölkert wird. Um demokratische Prozesse wirksam und dauerhaft in Gang zu setzen, ist das Land sowohl auf politische als auch auf humanitäre Hilfe von außen angewiesen.
Besonders wichtig war es ihnen klar zu stellen, dass zwischen Mohammedanern und islamistischen Terroristen sowie den Taliban und der afghanischen Bevölkerung unterschieden werden muss. An diese Vorträge schloss sich eine rege Diskussion an, in der die unterschiedlichsten Meinungen aus dem Publikum vertreten wurden. Dabei kamen auch die Gegner jeglicher militärischer Gewalt zu Wort. Wischnewski ist ein Befürworter des militärischen Kampfes gegen den Terror und unterstützt die Entscheidungen der Bundesregierung. Wobei er betonte, dass die Geschlossenheit in zentralen Fragen der deutschen und internationalen Politik eine unerlässliche Bedingung für die Zusammenarbeit der rot-grünen Koalition sei.
Dass der Bundeskanzler in der Koalition eine Mehrheit zu dieser außenpolitisch wichtigen Frage hinter sich haben wollte und die Vertrauensfrage damit verknüpfte, war für Wischnewski legitim und richtig. Insgesamt hat die Veranstaltung gezeigt, dass das Thema Afghanistan höchstes Interesse genießt und von den unterschiedlichsten Meinungen geprägt ist. Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Ansichten gab es dennoch in der Frage der Situation der Frauen in Afghanistan. Sie wurde von allen als menschenunwürdig und als unterdrückend beurteilt. Gerade durch die kontroversen Meinungen zum Kampf gegen den Terror wurde die Veranstaltung zu einer Diskussionsrunde, die sehr gut besucht war und viele Teilnehmer zum Nachdenken anregte. Wie schon so oft war auch dieser Abend mit "Ben Wisch" erfolgreich und höchst interessant. Ein herzlicher Dank geht an alle Vortragenden und Gäste.
- بېرته شاته